Es ist ein Debakel mit Ansage: Die Aktie des einst gefeierten US-Chip-Unternehmens Wolfspeed stürzt nachbörslich um satte sechzig Prozent ab. Der Grund? Die Pleite steht unmittelbar bevor – laut dem Wall Street Journal wird bereits an einem Insolvenzantrag gearbeitet. Für Investoren wird es nun richtig ungemütlich.
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Wolfspeed, ein prominenter US-Halbleiterhersteller, der vor Jahren noch als Hoffnungsträger der Elektromobilität gefeiert wurde, steht offenbar kurz vor dem Aus. Das Wall Street Journal (WSJ) berichtet exklusiv, dass das Unternehmen innerhalb weniger Wochen ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 anstrebt – unterstützt von der Mehrheit der Gläubiger. Die Aktie verlor daraufhin über 60 Prozent an Wert.
Schon der jüngste Quartalsbericht war ein Offenbarungseid: Der Umsatz schrumpfte von 200 auf 185 Millionen Dollar. Der operative Verlust verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr fast auf 194,5 Millionen Dollar, der Nettoverlust explodierte auf 285,5 Millionen Dollar oder 1,86 Dollar je Aktie.
Zwar verfügte der Konzern Ende März noch über einen Cashbestand von 1,33 Milliarden Dollar – dem stehen jedoch langfristige Schulden in Höhe von 3,47 Milliarden Dollar sowie Wandelanleihen von mehr als drei Milliarden Dollar gegenüber. In Summe ergibt das einen Schuldenberg von rund 6,5 Milliarden Dollar. Die Folge: Ein offizieller „Going Concern“-Warnhinweis – das Unternehmen stellte selbst seinen Fortbestand infrage.
Konkurrenz aus China gibt den Rest
Besonders bitter: Während chinesische Anbieter wie Sicc und EpiWorld ihre Wafer günstiger produzieren, kämpft Wolfspeed mit einer schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos – einem seiner Hauptabnehmermärkte.
Mehrere außergerichtliche Sanierungsversuche scheiterten – die Insolvenz scheint jetzt der einzige Ausweg.
Für Aktionäre ist das eine Katastrophe. Der Kursrutsch um 60 Prozent dürfte erst der Anfang sein. Auch wenn ein Chapter-11-Verfahren etwas Zeit verschafft – der Totalverlust droht. Wer jetzt noch investiert ist, sitzt auf einem Pulverfass.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Wolfspeed.
21.05.2025, 11:38